Leistungsspektrum des Nierenzentrums
Dr. Seuffert – Dr. Zosel – Dr. Suchomski – Dr. Gestrich - Dr. Reichart
Überblick der angebotenen Leistungen
Das Leistungsspektrum unseres Nierenzentrums umfasst die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.
Bei abnehmender Nierenfunktion bereiten wir unsere Patienten rechtzeitig auf das für sie geeignete Nierenersatzverfahren vor und betreuen Patienten mit chronischem Nierenversagen bei der Hämodialyse, der Hämodiafiltration und der Bauchfelldialyse. Neben der Vorbereitung zur Nierentransplantation sorgen wir nach erfolgter Nierentransplantation durch eine regelmäßige Transplantations-Nachsorge für den bestmöglichen Erhalt der Transplantatfunktion.
Bei schwer einstellbarem Bluthochdruck klären wir das Vorliegen einer ursächlichen Nierenerkrankung ab, insbesondere das Vorliegen einer den Bluthochdruck verursachenden Einengung einer Nierenarterie.
Bei Fettstoffwechselstörungen beraten wir Sie bezüglich diätetischer und medikamentöser Behandlungsoptionen und leiten gegebenenfalls differentialdiagnostisch weitere Untersuchungen in die Wege. Bei medikamentös nicht einstellbarer Erhöhung von LDL-Cholesterin oder Lp(a) klären wir, bei progredienten kardiovaskulären Erkrankungen, die Indikation für eine erforderliche Lipidapherese-Behandlung ab.
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Prävention (Vorsorgeuntersuchungen)
Bluthochdruck und Nierenerkrankungen bleiben oft lange unerkannt, die Folgen erhöhter Blutdruckwerte oder einer zunehmenden Nierenfunktionseinschränkung mindern die Lebensqualität aber unter Umständen erheblich.
Eine erhöhte Eiweißausscheidung, eine Mikroalbuminurie oder der mikroskopische Nachweis von Blut im Urin können Zeichen für eine beginnende Nierenerkrankung sein.
Fettstoffwechselstörungen können heute medikamentös - und in seltenen Fällen mittels Lipidapherese - erfolgreich behandelt werden und so das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder eine Erkrankung der peripheren Gefäße deutlich reduziert werden.
Nierenkarzinome können durch eine Ultraschalluntersuchung in der Regel frühzeitig entdeckt und operativ entfernt werden.
Angebotene Vorsorgeuntersuchungen- Nierenfunktionsdiagnostik
- Analyse der Eiweißausscheidung
- Phasenkontrastmikroskopische Urinuntersuchung
- Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane
- Gefäßdiagnostik mittels Farbduplexsonografie
- Langzeitblutdruckmessung
- Blutgasanlyse
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Ultraschalldiagnostik
Mittels Sonografie und farbkodierter Duplexsonografie können Veränderungen der Organe, Tumore, Nierensteine und Durchblutungsstörungen nachgewiesen werden.
Bei der Abklärung von Bluthochdruck kann sonografisch ggf. eine ursächliche Einengung der Nierenarterien oder eine Vergrößerung der Nebennierenn nachgewiesen werden.
Wir bieten folgende Ultraschalluntersuchungen an:- Sonografie der Bauchorgane
- farbkodierte Duplexsonografie von Nieren und Nierenarterien
- farbkodierte Duplexsonografie von Dialyseshunts
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Nierenerkrankungen
Die Mitbetreuung durch eine nephrologische Praxis hat das Ziel, den Nierenfunktionsverlust zu minimieren und eine Dialysebehandlung - wo immer möglich - zu verhindern oder zu verzögern.
Bei erhöhten Kreatininwerten, erhöhter Eiweißausscheidung, schwer einstellbarem Bluthochdruck oder bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen wird Ihr Hausarzt eine nephrologische Untersuchung veranlassen.
Die Mitbetreuung durch eine nephrologische Praxis hat das Ziel, den Nierenfunktionsverlust zu minimieren und eine Dialysebehandlung - wo immer möglich - zu verhindern.
Erkrankungen, bei denen eine nephrologische Mitbetreuung erfolgen sollte:- Diabetes mellitus mit erhöhten Kreatininwerten oder Mikroalbuminurie
- schwer einstellbare Hypertonie
- Schwangerschaftshypertonie
- erhöhte Eiweißausscheidung
- Blut im Urin bei Ausschluss urologischer Ursachen
- genetisch bedingte Nierenerkrankungen (z.B. Zystennieren, M. Alport, M. Fabry)
- Lupus erythematodes und andere sogenannte "Kollagenosen"
- Sarkoidose
- monoklonale Gammopathie (MGUS und Plasmozytom)
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Diabetes
Beim Anstieg der Serumkreatininwerte oder Nachweis einer erhöhten Albuminausscheidung sollte eine nephrologische Mitbetreuung bei Patienten mit Diabetes mellitus erwogen werden, denn durch eine optimale Therapie kann die Häufigkeit der dialysepflichtigen diabetischen Nephropathie deutlich gesenkt werden.
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Bluthochdruck
Mit zunehmendem Alter haben viele Menschen erhöhte Blutdruckwerte oder eine leicht eingeschränkte Nierenfunktion ohne im Alltag etwas davon zu bemerken, aber auch bei jungen Menschen kann gelegentlich im Rahmen von Einstellungsuntersuchungen oder Vorsorgeuntersuchungen ein erhöhter Blutdruck auffallen.
Erhöhte Blutdruckwerte schädigen die Nieren und umgekehrt führen Nierenerkrankungen häufig zu Bluthochdruck. Bluthochdruck und eingeschränkte Nierenfunktion stellen ein erhebliches Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall dar.
Bei erhöhten Blutdruckwerten können wir durch farbcodierte Duplexsonografie, Langzeitblutdruckmessung, Nierenfunktionsdiagnostik und endokrinologisches Screening zugrundeliegende Ursachen wie eine Nierenarterienstenose, eine Nierenerkrankung oder z.B. eine Nebennierenüberfunktion nachweisen.
Durch konsequenten Einsatz der zur Verfügung stehenden Medikamente und Behandlungsverfahren ist es uns heute nahezu immer möglich, eine optimale Blutdruckeinstellung zu erreichen.
Eine Behandlung ursächlicher Störungen kann einzelnen Patienten dabei eine lebenslange Einnahme von mehreren Butdruckmedikamenten ersparen.
Unser Leistungsspektrum:- farbcodierte Duplexsonografie von Nieren und Nierengefäßen
- Langzeitblutdruckmessung
- Nierenfunktionsdiagnostik
- Screening auf endokrinologisch bedingte Hypertonieformen
- 12-Kanal-EKG
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Fettstoffwechselstörungen
Bei Gefäßerkrankungen vor dem 50. Lebensjahr bei Männern oder vor dem 60. Lebensjahr bei Frauen sollte immer eine ursächliche Fettstoffwechselstörung ausgeschlossen und gegbenenfalls konsequent behandelt werden. Herzinfarkt, Schlaganfall oder periphere Durchblutungsstörungen können Folge einer familiären Fettstoffwechselstörung mit erhöhten LDL-Cholesterinwerten oder erhöhtem Lp(a) sein.
Patienten mit nachgewiesener Gefäßerkrankung und erhöhten Cholesterinwerten oder erhöhtem Lp(a), die trotz maximaler Diät und medikamentöser Therapie die empfohlenen Zielwerte nicht erreichen, und bei denen alle anderen Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen ausgeschlossen wurden, benötigen bei fortschreitender Gefäßerkrankung eine Lipidapherese-Behandlung (externes Blutreinigungsverfahren).
Patienten mit sehr hohen Triglyzeridwerten haben ein hohes Risiko für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und benötigen daher eine lipidologische Abklärung mit qualifizierter Diätberatung und gegebenenfalls einer konsequenten medikamentösen Therapie.
Unser Leistungsspektrum:- Kontrolle der Fettstoffwechselparameter
- Ausschluss sekundärer Fettstoffwechselstörungen
- erweiterte medikamentöse Therapie und Monitoring
- Beratung hinsichtlich Therapie mit PCSK9-Hemmer
- Beratung hinsichtlich Lipidapherese-Behandlung
- Beantragen der Lipidapherese-Behandlung bei der Kassenärztlichen Vereinigung
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Dialyse
- Hämodialyse ("Blutwäsche")
- Hämodiafiltration
- Hämodialyse bei Hepatitis-C-Infektion
- Training für Heim-Hämodialyse
- Feriendialyse
- Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) - CAPD (konventionelle Bauchfelldialyse) - APD (geräteunterstützte Bauchfelldialyse) - IPD (geräteunterstützte intermittierende Behandlung)
- Sport an der Dialyse
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Apherese
Eine Lipidapherese-Behandlung erfolgt in der Regel einmal wöchentlich und entfernt Cholesterin und Lipoprotein(a) aus dem Blut. Dabei wird das Blut kontinuierlich über einen Venenzugang vom Patienten zum Apheresegerät geleitet, im Gerät gereinigt und fließt dann kontinuierlich über einen zweiten Venenzugang zum Patienten zurück. Die Behandlung dauert in der Regel zwei Stunden.
Die Durchführung einer Lipidapherese-Behandlung muss vorab von einer Kommission der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung genehmigt werden.
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Transplantation
Präemptive Lebendspende:
Bei zunehmender Verschlechterung der Nierenfunktion und drohender Notwendigkeit einer Dialysebehandlung klären wir frühzeitig die Möglichkeit einer Nierenspende durch einen nahen Angehörigen oder Lebenspartner ab. Falls ein geeigneter Nierenspender zur Verfügung steht, werden Nierenempfänger und Nierenspender nach gründlicher Voruntersuchung in einem der mit unserer Praxis kooperierenden Transplantationszentren der Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg oder Mannheim zur Nierentransplantation vor Eintritt der Dialysepflichtigkeit vorgestellt.
Warteliste:
Unsere Dialysepatienten werden bezüglich der Durchführbarkeit einer Nierentransplantation regelmäßig überprüft und beraten. Patienten, für die eine Transplantation in Frage kommt, werden von uns in Zusammenarbeit mit den lokalen Facharztpraxen auf die Transplantation vorbereitet und nach abgeschlossener Voruntersuchung in einem der mit unserer Praxis kooperierenden Transplantationszentren der Universitätskliniken Freiburg, Heidelberg oder Mannheim zur Nierentransplantation vorgestellt.
Transplantationsnachsorge:
Patienten nach Nierentransplantation werden von uns regelmäßig untersucht, um das Risiko eines Transplantatversagens und die Komplikationen im Rahmen der lebenslangen Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, so gering wie möglich zu halten. -
Behandlung bei M. Fabry
Bei nachgewiesenem Morbus Fabry ist eine lebenslange Enzymersatztherapie mit einer Infusionsbehandlung im Abstand von zwei Wochen erforderlich. Die Behandlung erfolgt in unserer Praxis in Zusammenarbeit mit der M. Fabry - Ambulanz der Universitätskliniken Köln und Würzburg.
Durch die Enzymersatztherapie kann, bei rechtzeitigem Beginn, eine Dialysebehandlung vermieden und eine Schädigung des Gesamtorganismus, durch Ablagerung von Stoffwechselprodukten im Rahmen dieser genetisch übertragenen Erkrankung, verhindert werden. -
Shuntmonitoring
Die Dialyseshunts werden von uns regelmäßig während der Dialysebehandlung und bei Auffälligkeiten mittels Farbduplexsonografie überprüft. Bei Gefahr eines Shuntverschlusses drohenden Shuntverschluss oder bei unzureichendem Shuntfluss können wir die betroffenen Patienten frühzeitig einer ambulanten radiologisch-interventionellen Behandlung zuführen.
Vorgehen:- Inspektion und Tastbefund
- farbkodierte Duplexsonografie
- Angiografie in Dilatationsbereitschaft
Ergebnisse:
- weniger Shuntverschlüsse
- weniger Shuntoperationen
- weniger Krankenhausaufenthalte
- bessere Dialysequalität